Sonntag, 17. Januar 2016

Stirb langsam 2:50


"Du bist seit drei Jahren mit Marcel Haft befreundet", meinte Facebook vor ein paar Tagen. Ich erinnere mich noch gut, wie Marcel ein paar Tage vor dem Wintermarathon 2013 in mein Büro kam und fragte: "Ich bin der Marcel, willst du mit mir am Samstag einen Marathon laufen?" Und wie sagt man so schön: the rest is history...
Seitdem war ich jedes Jahr trotz wiederkehrender Schwierigkeiten bei der Findung geeigneter und williger Teampartner in Leipzig am Start. Legendär war z.B. die Zusage von Tümmli am Freitagabend vor dem Lauf. Auch die Schlussrunden schrieben immer wieder spannende Drehbücher, wie letztes Jahr, als wir erst auf dem letzten Kilometer die Führung erobern konnten.

Auch für die diesjährige Ausgabe musste ich im Dezember mal wieder eine Menge Kontakte spielen lassen, denn der gute Mike (letztes Jahr im Marathon in der Altersklasse WM-Dritter und Deutscher Meister) war zwar gewillt, aber auf Dienstreise, und Marcel hätte zwar Zeit gehabt, war aber nicht in Form. So blieb der Neuaufbau des Teams irgendwie an mir hängen. Immerhin war mit Marc schnell ein zweiter Verrückter gefunden, aber Nummer Drei gestaltete sich dann etwas schwieriger. Nach einiger Überzeugungsarbeit hatte ich dann meinen Erfurter Teamkollegen Tobias soweit weichgekocht, dass er sich bereit erklärte, bei der Aktion "Stirb langsam" mitzumachen. Aber wir wollten ja auch nur knapp über seiner Bestzeit bleiben, also hatte er ja nicht wirklich was zu befürchten...

Zum Glück blieben diesmal alle drei gesund, sodass auf ein Casting in letzter Sekunde verzichtet werden konnte. Tobias war nach eigener Aussage auch topfit, aber auf einen Angriff auf den Streckenrekord ließ er sich dennoch nicht ein. Also blieben wir beim Plan, mehr oder weniger gemütlichen 4:00 min/km anzugehen, was in etwa einer 2:50 entspricht. Wir begannen recht verhalten, dennoch gab es in diesem Jahr bedauerlicherweise keine anderen Teams, die ein ähnliches Tempo laufen wollten. Damit waren wir vom ersten Meter an alleine, was sich etwas nachteilig auf die Spannung auswirkte. Immerhin hatten wir mal zehn Kilometer lang Begleitung von einem Läufer des Veranstalters LG eXa Leipzig. Zusätzliche Spannungsmomente durch kurzzeitigen Grip-Verlust einiger Teammitglieder sollen an dieser Stelle mal nicht weiter erläutert werden.



Nach etwas verbummelten zehn Kilometern liefen wir dann exakt im Rhythmus. Immerhin waren wir nun auch im Feld der überrundeten Teams, was uns immer mal wieder etwas Gesellschaft verschaffte. Nur auf dem kurzen schlammigen Abschnitt verzichtete man gerne auf Gesellschaft, da das Finden einer laufbaren Ideallinie auch ohne anstehende Überrundungen interessant genug war.

Nach acht Runden durch den Clara-Zetkin-Park war der Spuk dann auch schon fast zu Ende. Jetzt galt es noch, den wadenkrampfsimulierenden Tobias über die verlängerte Schlussrunde zu treiben um die Zielzeit zu erreichen, was uns dank Tobis Kampfgeist auch gelang. Mit gut 18 Minuten Vorsprung konnten wir dann auch die Sauna recht lange alleine genießen und die Schokolade vom Zielbuffet wegfuttern.

Es war also wieder ein sehr schöner Tag in Leipzig und wir waren mit dem Erreichten ziemlich zufrieden. Der Streckenrekord ist ja nicht allzu weit entfernt und Tobi hat schon angekündigt, dass er bei "Stirb langsam: jetzt erst recht!" noch etwas mehr leiden will. Mal sehen, so lange mir die Teamnamen nicht ausgehen, mache ich sicherlich wieder bei solch einem Spaß mit.

Fischi

1 Kommentar:

  1. Ach ja, Leipzig sollte ich auch mal wieder, wenn auch nicht ganz so schnell.

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