Sonntag, 28. April 2013

Fischi in OEM-Version 2013



Nachdem ich im Laufe der vergangenen Woche ein wunderhübsches Paketchen von meinem "Original Equipment Manufacturer" bekommen hatte, bietet sich heuer zum Lauf oberhalb des Wasserstandes der Elbe (darunter wäre auch mal lustig, passiert auf der Strecke ja auch ab und zu) endlich wiedermal ein schöner doppeldeutiger Titel an.

Fangen wir zur Abwechslung mal vorne an: Dieses besagte Paket von Sport Hoffmann Erfurt enthielt wunderhübsche Wettkampfkleidung in knalligem Rot und erzeugte bei mir innerlich schon etwas Erwartungsdruck, dann doch nicht ganz so langsam, wie die Beine unter der Woche vorschlugen, zu laufen. Außerdem sollte man sich ja nach der Platzierung im Vorjahr nicht ganz so blamieren. Weiterhin bereitete mir der knackige Westwind einige Sorgen, aber glücklicherweise brachte der Wetterumschwung am Freitag-Abend nicht nur kühlere Temperaturen, sondern auch weniger Wind mit.

Zum Glück zeigte sich das Wetter noch so gnädig, dass erstmals dieses Jahr das Dresdner Nachtskaten stattfand. Hier gab es keine Trümpfe zu stechen oder Ähnliches, nein, es ging vielmehr darum, mit ein paar Tausend anderen Bekloppten auf Acht Rollen durch Dresden zu fahren und dabei möglichst viel Lärm zu veranstalten. Das machte auch recht viel Spass und besonders die Straßenbahnschienen erwiesen sich als äußerst heimtückisch. An einer - wie der Dresdner sagt - "Bouhdnunäbnhaid" hat es dann auch neben mir jemanden g'schmissn, wohl ein Immi, der die Warnung nicht verstanden hat. Ich dagegen übe schon seit Längerem.

Am Samstag erfolgte dann der Test, ob ich genug Thüringer kenne, um auf der Messe einen Kuchen zu vernichten. Nachdem Juliane, Tobias und Lars geholfen hatten, war noch immer ein Rest übrig. Gut, dass wir dann noch Patrick und Wiebke begegnet sind, die die Mission zu einem erfolgreichen Abschluss brachten. Am Abend ging es dann mit Juliane, Tobias und Lars zu Achim Achilles, der uns mit köstlichen Anekdoten aus seiner Mittelmäßigkeit bespaßte und an Lars einen "Vorzeigeathleten" gefunden hatte. So musste er für einige Witze herhalten, man konnte fast schon Mitleid haben...

Am Sonntagmorgen ging es dann Richtung Start nach Pirna. Nach einer perfekten Startnummernübergabe an Stephan und Martin puzzelte ich mich in Tetris-Manier (die Tetris-Melodie möge in euren Ohren erklingen...) in die S-Bahn ein. Nachdem wir die dichteste Kugelpackung erreicht hatten versuchte die Bahn dann auch loszufahren. Umfallen konnte man ja immerhin nicht. An jedem Haltepunkt drängten etwas mehr Läufer hinein und die Omi neben mir machte immer lautere Atemgeräusche. Nachdem ihr ein Marathoni einen Sitzplatz angeboten hatte, ging es ihr erstaunlich schnell besser und sie mampfte fröhlich auf ihrer Brezel herum - wenn das mal keine Schwalbe war...

Nach etwa 20 Minuten Höhentraining wanderten wir dann die letzten Meter zum Start. Dort war ich pünktlich 9:10 Uhr fertig und wartete auf den Startschuss - und wunderte mich, dass es noch so leer im Startblock war. Zusammen mit Patrick L. aus E. erfragten wir dann die Gründe für diesen außergewöhnlichen Umstand und vertrieben uns weitere zehn Minuten die Zeit bis zum Startschuss. Nach selbigem ging es dann auch schnell zur Sache und ich nahm von meinem ursprünglichen windinduzierten Plan, mich erstmal einer Gruppe anzuschließen im wahrsten Sinne des Wortes Abstand. Ganz vorne also drei Überschnelle, von denen Marcel Bräutigam gewann, dahinter eine Sechsergruppe um Letscho, der aber nur Windschatten bis zum Knie bietet, und dahinter meiner Einer.

Mein Plan war, das ganze in relativ konstantem Tempo hinter mich zu bringen, und bald entfernte sich das Sechserpack nicht mehr weiter von mir. Lange wartete ich, bis jemand da vorne endlich mal die Gruppe sprengt und ich im besten Falle noch ein paar Plätze gutmachen könnte. Etwa nach elf Kilometern wurde mir der Gefallen getan und nach dem Blauen Wunder war ich nach 14 Kilometern auch endlich am Letzten dran. Inzwischen gab es die Gruppe auch nicht mehr: Ganz vorne (also Platz 4) prügelten sich Letscho und Lennart um die Blechmedaille, dahinter Vorjahressieger Matti Flade. Bis dort konnte ich mich auf den letzten Kilometern vorarbeiten. Von der Zeit, die die Uhr im Ziel angezeigt hat, war ich dann auch recht überrascht. Nun noch eine Frage an den aufmerksamen Leser: Welchen Platz hatte ich damit inne? Richtig, den Siebenten. Und wieviele durften zur Siegerehrung? Wieder Richtig, die ersten Sechs. Naja, immerhin bleibt das gute Gefühl in den Beinen.

Gratulationen gehen an dieser Stelle noch an Juliane (HM) und Lars (M) für jeweils zweite Plätze und an Christian König für seine grandiose 2:21:15 in Düsseldorf.

Fischi






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