DREI Asse trumpfen auf

Die Ampel-Koalition

Obwohl man die derzeitigen Wetterverhältnisse wohl kaum als winterlich bezeichnen kann, fand gestern in Leipzig wieder mal ein Wintermarathon statt. Der Marcel, der mich ja letztes Jahr 7 Tage vorm Start kurzfristig rekrutiert hatte, organisierte wieder unsere Anmeldung. Natürlich sagte unser dritter Mann etwa zwei Wochen vorm Start ab. Nun finde mal jemand, der so kurzfristig so einen Mist im Januar mitmacht. Ich war ja schon am Start...



Unsere Suche gestaltete sich recht ergebnislos und bis auf ein paar sehr kreative Absagen (60. Geburtstag, Rippe gebrochen, keine Winterlaufsachen) und vielen langweiligen (Januar, Grundlagentraining, schaffe keine 3 Stunden, blabla...)  war wenig Hilfreiches dabei. Schlussendlich fanden wir mit dem Annaberger Carsten Hein jemanden, dem sein Trainingszustand egal war und der einfach mal zusagte. So lobe ich mir das!

Leider erwischte Carsten eine Erkältung, und das am Freitag... 24 Stunden vorm Start musste also ein drittes Ass gefunden werten, sonst hätte man unseren Start in den Skat drücken können. Eigentlich war nun mein Bekanntenkreis durch die erste Suche bereits erschöpft, aber durch die geniale Idee vom Tobias "Henk" Henkel kam ich auf die Idee, den guten Tümmli zu fragen. Der ist zwar momentan in Dingolfing tätig, aber Fragen kostet ja nix.

"Mit einen Tag mehr Vorwarnung wäre es besser gewesen." 
Genau, Tümmli, aber da war Carsten noch gesund! 
"Ach egal, ich komme!" 
Solche Leute braucht das Land!

So spulte der Tümmli erst 400 Kilometer nach Leipzig und dort dann 42,195 Kilometer mit uns ab. Unglaublich spontan und genial, denn das Rennen, was sich entwickelte, war gegen Ende an Spannung kaum zu überbieten.

Erstmal ging es mit viel Gequassel, Späßchen und Gelächter über den 5-km-Rundkurs. Im Gegensatz zum letzten Jahr gab es zwar kein Schnee, dafür aber eine "leicht matschige" Passage über etwa 200 m, die im Laufe des Rennens natürlich immer interessanter wurde.

Bis etwa 10 km waren wir vier Teams an der Spitze und unterhielten uns prächtig. Meistens hat man ja im Wettkampf keine Zeit oder Luft für sowas, aber hier war das Tempo ja niedrig genug, dass man sich problemlos unterhalten konnte. 

Dann teilten sich die Gruppen langsam auf und wir liefen stur unserem Plan folgend ein solides zweites Drittel. Einzig die "klugen" Sprüche manch anderer Teilnehmer wurden mit der Zeit etwas nervig. Aber die meisten Kollegen, die ganz tolle Sprüche wegen einiger Matschflecken bringen mussten, wurden dann beim Anblick der Umkleidekabine/Dusche angemessen entlohnt.

Gegen Ende ging es unserem "Held des Wochenendes" nicht mehr ganz so gut. Ein Team aus Halle passierte uns, und ab da begann eine wahnsinnig spannende Schlussphase, mit der ich bei so einem Läufchen gar nicht gerechnet hätte.

 
Drei Kilometer vor Schluss sahen wir plötzlich das lange Zeit führende Team der Jenaer Kollegen stehen. Ich dachte erst, da wird sich ausgelaufen oder so, aber es gab wohl doch schwerwiegende Probleme. Tümmli ging es zwar auch alles andere als gut, aber er kämpfte sich grandios über die letzten Meter. Zwar haben uns noch die Schwarzenberger etwa einem Kilometer vor Schluss überholt, aber ein unerwarteter Podestplatz war uns trotzdem sicher.




 
Zu Viert ging es dann über die Ziellinie, um anschließend nach einem ausgiebigen Saunagang mit Bratwurst, Torte und Pasta die leeren Speicher wieder aufzufüllen. Die 3-Stunden-Marke haben wir (mal wieder) ganz knapp verfehlt, aber das spielt ja nun nicht wirklich eine Rolle. 

Fischi





PS: Da Preisverleihungen ja gerade voll im Trend liegen, möchte ich diesen Winter als "Läuferfreundlichsten Winter, an den ich mich erinnern kann" nominieren. Irgendwelche Gegenvorschläge?