Was für ein Glück, dass die wettkampfarme Zeit im Winter von Silvester und damit von einer Vielzahl von Silvesterläufen unterbrochen wird. Dummerweise finden fast alle davon am 31.12. statt - ein Jammer! Da bin ich immer wieder froh, wenn der letzte Samstag im Jahr so liegt, dass man an diesem Tag in Gera laufen und trotzdem noch am 31. wieder an einer Startlinie stehen kann. Dieses Jahr war das glücklicherweise wieder möglich...
Also ging es am Samstag mit Frau und
Kind nach Otto-Dix-Town, nachdem ich meiner Familie diesen Ausflug
unter Verbindung mit einem Besuch bei der frischgebackenen Uroma
schmackhaft machen konnte. Außerdem versprach ich eine übergroße
Flasche Sekt, was mich zugleich unter Podiums-Druck setzte. Letztes
Jahr hatte dies erstmals nicht geklappt, soweit ich mich erinnern
kann. Das geplante Wiedersehen mit Küfi „Küfi“ Küfner platzte
dann auch, denn er zog es vor, seine frisch gebrochenen Rippchen
auszukurieren.
So wurde es dann nichts mit einem gemeinsamen
Läufchen. Damit musste Harzi als Tempomacher herhalten. Immerhin hat
er hier schon sechs Mal gewonnen, es ist also nicht das schlechteste
„Hinterrad“. In der Tat hatten wir schon nach wenigen Minuten
eine beachtliche Lücke zum Rest vom Fest erarbeitet. Mir war die
ganze Geschichte zwar etwas zu flott, aber alleine laufe ich ja eh
schon oft genug, also weiter im Text.
Meine erste Lieblingsstelle des
Laufes war dann nicht ganz so schlammig wie in manchem Vorjahr. Zwar
gab es wie immer tiefe Spurrinnen, aber auch seitlich eine ganz
akzeptable Linie. Nun kam ein langer Anstieg, in dem ich Harzi nicht
mehr folgen konnte. Auf Sichtweite ging es nun also auf die
Extraschleife der 20-km-Strecke. Es folgte meine zweite
Schlamm-Lieblingsstelle, die erneut in ungewohnt gutem Zustand war.
Auf dem Rückweg kamen uns dann andere Teilnehmer entgegen. Viele
feuerten mich an und einer rief mir doch tatsächlich einen Abstand
(also zeitlich) zu. Leider verstand ich nicht, wie viele Sekunden er
mir zurief, aber ich fragte mich sofort, wie er das denn angestellt
haben will, denn sein Bezugssystem ist ja auch bewegt. Dieses
Mysterium beschäftigte mich ein paar Kilometer und dann war ich auch
schon fast wieder im Ziel. Dort stand die Familie und ich schnappte
mir den Sohnemann, um ihn mal einen Zieleinlauf zu zeigen. Er gucke
recht verdutzt aus der Wäsche, aber ich denke, es hat ihm gefallen.
Immerhin war er deutlich schneller als Papa im letzten Jahr
unterwegs.
Zwei Tage Regenerationszeit gönnte mir der Kalender. Die
verbrachten wir großteils mit Warten auf Finns Cousin/Cousine.
Natürlich völlig ergebnisoffen.
Bei der Wahl eines naheliegenden
Silvesterlaufes kristallisierten sich schließlich nur noch Aue und
die „Stadt der Moderne“ als Spitzenkandidaten heraus. Obwohl Finn
schon „Aue“ sagen kann, entschieden wir uns für diese andere
Stadt am Rande des Erzgebirges. Der örtliche Polizeisportverein und
der nebenliegende Zeisigwald boten das Umfeld für diesen angeblichen
10-km-Lauf, der auf drei 3-km-Runden ausgetragen wurde. Das schafft
man nur hier! Los ging es crosslauftypisch an einer langen
Startlinie, um nach wenigen Metern und der ersten Kurve, gefolgt vom
ersten Trail, das Problem zu haben.
Fischi-typisch fand ich mich nach dem Start erst mal im gefühlten hinteren Mittelfeld wieder. Also nutzte ich den ersten Kilometer um den Anschluss an die Spitzengruppe herzustellen. Das Feld war glücklicherweise noch recht eng zusammen, nur 2 Läufer waren etwas enteilt. Gegen Ende der ersten Runde hatte ich die Beiden erreicht und es ging in in dieser Konstellation in die zweite Runde. Kurz vorm zweiten Zieldurchlauf blickte ich mich in einer 90-Grad-Kurve nach hinten um - und lief prompt auf den falschen Weg ein. Schnell korrigierte ich die Richtung und sprang über etwas Unterholz, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Anfängerfehler, aber gerade nochmal gutgegangen.
In der letzten Runde konnte ich mir einige Meter Vorsprung erlaufen. Obwohl ich den richtigen Abzweig zum Zieleinlauf natürlich auch noch fast verpasst hätte, konnte ich meinen knappen Vorsprung ins Ziel retten. Finn hat die ganze Aktion wahrscheinlich deutlich weniger spannend gefunden als der Papi und den ganzen Spaß verschlafen.
Somit wäre 2013 dann auch geschafft. Wie nicht anders zu erwarten, kam ich insgesamt auf 42 (was auch sonst) Wettkämpfe, was natürlich völlig sinnlos ist!
Fischi
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