Sonntag, 5. August 2012

Berliner Stadtnight: Zu lahm auf Ku'damm


Am Samstagabend war es mal wieder soweit: Alljährlich steht mittlerweile dieser hübsche Berliner 10-km-Lauf mit der so herrlich denglischen Bezeichnung „Citynacht“ an. Als praktisch erweist sich dabei auch der Punkt, dass sich die Anfahrt aus der neuen Heimat deutlich zeitsparender gestaltet. Noch schnell den Teamkollegen Paul Schmidt eingeladen und dann ging es auch schon los. Alles soweit völlig problemlos, außer dass ich schon während der Fahrt merkte, dass irgendetwas in meinem Magen grummelte. Naja, ich dachte mir noch nicht viel dabei, schließlich war ja der Start noch recht weit entfernt.


In Berlin erwischten wir dann ein zwar teures, aber mit ca. 100 m Entfernung zum Ziel enorm günstig gelegenes Parkhaus. Nachfolgend machten wir uns auf die Suche nach der Startnummernausgabe, die ihre Lokalisierung bezüglich der letzten Auflagen anscheinend verändert hatte. Auf der Dachterrasse des ortsansässigen Karstadt-Sport wurden wir dann auch fündig. Leider war die Startnummernausgabe nicht sehr gut gelaunt und der Blick, nachdem ich bewusst nur „Fischer“ gesagt habe (man kann sich vorstellen, dass bei ca. 7000 Startern einige dabei sind), hätte mich fast umgebracht – aber das hat ja später der Darm übernommen...

Auch die T-Shirt-“Dame“ (die wahrscheinlich für gewisse Charaktere der Werner-Filme Vorbild stand) war sehr umgänglich und ihr gefühlvolles „Essss hamwernichmährr!!!“ (Ich wollte eine S für Elli, falls sich jetzt jemand Gedanken über meine Figur gemacht hat...) versüßte mir den Tag noch ungemein. Der Fairness halber sei erwähnt, dass die Startgebühr beim Deutsch-Englischen-Sprachmischmasch-Lauf über den Ku'damm mit 12 Euro (ink. T-Shirt und Berliner Leitungswasser und heuer exklusive Berliner Regenwasser von oben) ziemlich günstig ist. Dafür wird anscheinend an Freundlichkeit gespart.

Wenigstens bot die Location noch (wahrscheinlich ungewollt) Umkleide + WC für Fischi. So nach und nach traf man dann auch die ganzen Bratwürste, die sich den Lauf auch nicht entgehen lassen wollten. So lief ich mich mit Lars ein und traf auch noch Stefan Neidhardt und Christian König, bevor es dann ernst wurde...

Machen wir es kurz: Ich habe mich anfangs sehr diszipliniert an meinen Fahrtplan gehalten, was natürlich in der Startphase dazu führte, dass ich mich ungefähr so fühlte, wie es die Opis, die sich in die erste Reihe gedrängelt hatten. Den Rest des Rennens wurde ich dann aber nichtmehr überholt, im Gegenteil...

Wie gesagt, bis Kilometer 5 lief alles (Vorsicht: physical incorrect!) recht reibungslos, danach beschloss aber irgendwas in meiner Bauchgegend, den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen. Mittlerweile auch von sämtlichen Mitläufern verlassen, gurkte ich somit Richtung Ziel, beziehungsweise erst einmal davon weg. Wenigstens gab es hier im Vergleich zum Vorjahr keinen Gegenwind, ist ja schonmal was.
Am Wendepunkt überholte mich dann direkt mal einer, und ich konnte das Tempo wieder erhöhen und mitgehen. Der Kerl war also dieses Jahr mein Patrick. Ich lass dich nicht weg, kannst du vergessen! Im Parallelflug quälten wir uns also den Kurfürstendamm entlang, und erstmalig erkannte ich sogar das Ziel von Weitem. Mit einer finalen Tempoverschärfung konnte ich meinen Kollegen noch abhängen und zum Glück überspurtete uns noch ein Kollege mit unglaublichem Finish, damit im Ziel für Fischi sogar Platz 42 (wem das nix sagt, der schäme sich auf der Stelle!) heraussprang. Danke dafür!!!

So ganz lebendig war ich im Ziel dann auch nicht mehr und die folgende Nacht war eine Qual. Ich schiebe einfach mal alles auf Ellis Käsekuchen und gelobe feierlich Besserung!

Fischi

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