Am Samstagabend war es mal wieder soweit: Alljährlich steht mittlerweile dieser hübsche Berliner 10-km-Lauf mit der so herrlich denglischen Bezeichnung „Citynacht“ an. Als praktisch erweist sich dabei auch der Punkt, dass sich die Anfahrt aus der neuen Heimat deutlich zeitsparender gestaltet. Noch schnell den Teamkollegen Paul Schmidt eingeladen und dann ging es auch schon los. Alles soweit völlig problemlos, außer dass ich schon während der Fahrt merkte, dass irgendetwas in meinem Magen grummelte. Naja, ich dachte mir noch nicht viel dabei, schließlich war ja der Start noch recht weit entfernt.
In Berlin erwischten wir
dann ein zwar teures, aber mit ca. 100 m Entfernung zum Ziel enorm
günstig gelegenes Parkhaus. Nachfolgend machten wir uns auf die
Suche nach der Startnummernausgabe, die ihre Lokalisierung bezüglich
der letzten Auflagen anscheinend verändert hatte. Auf der
Dachterrasse des ortsansässigen Karstadt-Sport wurden wir dann auch
fündig. Leider war die Startnummernausgabe nicht sehr gut gelaunt
und der Blick, nachdem ich bewusst nur „Fischer“ gesagt habe (man
kann sich vorstellen, dass bei ca. 7000 Startern einige dabei sind),
hätte mich fast umgebracht – aber das hat ja später der Darm
übernommen...
Auch die T-Shirt-“Dame“
(die wahrscheinlich für gewisse Charaktere der Werner-Filme Vorbild
stand) war sehr umgänglich und ihr gefühlvolles „Essss
hamwernichmährr!!!“ (Ich wollte eine S für Elli, falls sich jetzt
jemand Gedanken über meine Figur gemacht hat...) versüßte mir den
Tag noch ungemein. Der Fairness halber sei erwähnt, dass die
Startgebühr beim Deutsch-Englischen-Sprachmischmasch-Lauf über den
Ku'damm mit 12 Euro (ink. T-Shirt und Berliner Leitungswasser und
heuer exklusive Berliner Regenwasser von oben) ziemlich günstig ist.
Dafür wird anscheinend an Freundlichkeit gespart.
Wenigstens bot die
Location noch (wahrscheinlich ungewollt) Umkleide + WC für Fischi.
So nach und nach traf man dann auch die ganzen Bratwürste, die sich
den Lauf auch nicht entgehen lassen wollten. So lief ich mich mit
Lars ein und traf auch noch Stefan Neidhardt und Christian König,
bevor es dann ernst wurde...
Machen wir es kurz: Ich
habe mich anfangs sehr diszipliniert an meinen Fahrtplan gehalten,
was natürlich in der Startphase dazu führte, dass ich mich ungefähr
so fühlte, wie es die Opis, die sich in die erste Reihe gedrängelt
hatten. Den Rest des Rennens wurde ich dann aber nichtmehr überholt,
im Gegenteil...
Wie gesagt, bis Kilometer
5 lief alles (Vorsicht: physical incorrect!) recht reibungslos,
danach beschloss aber irgendwas in meiner Bauchgegend, den
Schwierigkeitsgrad zu erhöhen. Mittlerweile auch von sämtlichen
Mitläufern verlassen, gurkte ich somit Richtung Ziel,
beziehungsweise erst einmal davon weg. Wenigstens gab es hier im
Vergleich zum Vorjahr keinen Gegenwind, ist ja schonmal was.
Am Wendepunkt überholte
mich dann direkt mal einer, und ich konnte das Tempo wieder erhöhen
und mitgehen. Der Kerl war also dieses Jahr mein Patrick. Ich lass
dich nicht weg, kannst du vergessen! Im Parallelflug quälten wir uns
also den Kurfürstendamm entlang, und erstmalig erkannte ich sogar
das Ziel von Weitem. Mit einer finalen Tempoverschärfung konnte ich
meinen Kollegen noch abhängen und zum Glück überspurtete uns noch
ein Kollege mit unglaublichem Finish, damit im Ziel für Fischi sogar
Platz 42 (wem das nix sagt, der schäme sich auf der Stelle!)
heraussprang. Danke dafür!!!
So ganz lebendig war ich
im Ziel dann auch nicht mehr und die folgende Nacht war eine Qual.
Ich schiebe einfach mal alles auf Ellis Käsekuchen und gelobe
feierlich Besserung!
Fischi
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