Montag, 9. Dezember 2013

Burgverteidigung




Ein Blick nach draußen in die leicht überzuckerte Landschaft zeigt mir, dass mein "Ritterschlag zu Dohna", welcher ja bei 36°C im (nicht vorhandenen) Schatten stattfand, nun schon recht lange her ist. Nun gab an diesem Samstag mit dem Dohnaer Adventslauf erneut die Möglichkeit, zum Ort des Ritterschlages zurückzukehren.


Nur durch unseren freitäglichen Läufer-Mittagstisch bin ich überhaupt auf den Lauf aufmerksam geworden. Natürlich musste erstmal dreifach überprüft werden, ob der ADVENTSlauf auch wirklich am Samstag stattfindet - da gab es in der Vergangenheit schon mal die eine oder andere Ungereimtheit, aber ich bin dem Dohnaer Adventslauf sehr dankbar, dass er mich aus dieser argumentativen Zwickmühle ein Stück weit befreit hat.

So ging es also mit der ganzen (warm eingepackten) Familie ins nahe Dohna, um dort auf einer etwa 2,4 km langen Runde vier mal um die Burg zu rennen. Dabei führte die Strecke vom Marktplatz erst hinunter zur Müglitz und dann wieder kurz aber steil bergauf zurück zum Marktplatz. Ebenso war eine kleine Trail-Einlage zu finden (wenn man ganz aufmerksam gesucht hat).

Zum Startschuss wetzten erstmal ein Horde Kinder an mir vorbei. Die Anfangsgeschwindigkeit ließ erahnen, dass hier entweder ein Haufen hochbegabter Supertalente reihenweise unter 30 min laufen würde, oder dass einige hier doch sehr optimistisch starteten. Wie so oft war nach einigen hundert Metern klar, dass Letzteres zutrifft.

Nur ein schneller Tscheche flog noch vor den Kiddies über die Strecke. Ich ließ ihn mal machen, da mir das Tempo schon hoch genug war. So richtig kam er auch nicht weg und so konnte ich den Abstand auf etwa 20 m nach der ersten Runde halten. Vorbei an der Familie und den beiden Laberbacken am Mikro und weiter ging die Verfolgungsjagd auf der zweiten Runde. Nun knabberte ich langsam am Abstand und der Kollege drehte sich immer wieder um - wie jeder weiß, ein schwerwiegendes Zeichen von Unsicherheit. Also weiter mit offenen Gashahn hinterher. Auf dem kurzen Trail hatte ich ihn und an einer kurzen Rampe mit vielleicht drei Höhenmetern ging ich mit etwas Geschwindigkeitsüberschuss (ohne wärs schwierig) vorbei.

Oben am Markt hatte ich schon ein paar Meter Vorsprung. Auf der dritten Runde begannen dann auch schon die Überrundungen. Zum Glück startete mein Tscheche in einem neon-grünen Leibchen, was es leicht machte, ihn schnell zu orten. Auf dem Trail wurde es nochmal richtig eng, denn manche (wenige, aber in diesem Fall die falschen) Menschen zeigen unter Belastung anscheinend Taubheitssymptome. Aber wo ein Fischi ist, ist auch ein Weg. Und wo drei Fischis sind, da ist eine Menge Spaß!

Papi läuft - Sohn schläft...
Dieser Spaß wurde nach der vierten Runde und nach viel Gelapp der beiden Laberbacken (die problemlos bei 9Live moderieren könnten) mit einem riesigen Stollen belohnt. Damit war nach dem Adventslauf-Trauma auch meiner negativen Assoziation mit "Stollen" Anfang Dezember entgegengewirkt. Jetzt muss ich nur noch genug Leute einladen, die uns helfen, dieses Ungetüm zu verzehren.

Junior hat trotz des recht kühlen Wetters auch gut durchgehalten und hoffentlich einen ersten guten Eindruck von dem erhalten, was der Papi so macht, wenn er nix Besseres zu tun hat. Aber eigentlich hat er die ganze Zeit gepennt. Muss man ja auch irgendwann mal machen, wenn man nachts die Eltern wachhält.

Fischi

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