Samstag, 12. Mai 2012

Geh' aufs Halbe!

Nachdem ich nun in letzter Zeit drei mal auf der Mini-Ultramarathondistanz (43,5 km) unterwegs war – und man ja gerne „against the grain“ ist – habe ich also meine ganz eigene Aktion mit dem wunderbaren und ganz und gar nicht einfallslosen Tiiitel: „Geh' aufs Halbe!“ gestartet.


Heute war es nun soweit und ich hab es sogar geschafft, vor dem Klingeln meines Weckers aufzuwachen und irgendwie irgendwas Essbares in mich reinzustopfen, bevor es samt Familie und Sören nach Oberhof ging, um dort zu völlig unchristlicher Zeit durch die Gegend zu rennen. Einzig beruhigend dabei ist der Fakt, dass man im Ziel ist, bevor die Marathonläufer überhaupt loslaufen (Ein Gefühl von „Ich hab heut' schon trainiert und ihr noch nicht!“ stellt sich ein...).

Zwar hatte mein Wetterbericht gemeint, dass wir gemütliche 13°C haben, aber irgendwie hat da „gefühlt“ ein Komma gefehlt. Gut nur, wenn man eine Rettungsalufolie dabei hat, die sofort zur Fischirettungswärmungsmission einberufen wurde. Nach einigem „Warm“-laufen und ein bissel Kleingerede mit einigen Mitbewerbern (die sich natürlich fast alle mies fühlen und ja eigentlich gaaar nicht trainiert haben...) geht es auch schon unerwartet los, und das unerwartet erstmal bergab... Nachdem die gute Garmina erstmal vorne eine „2“ postulierte, legte ich erstmal einen gemütlicheren Schritt ein. Schließlich war ja genug Zeit bzw. Strecke bzw. Höhenmeter zu absolvieren und mittlerweile bin ich mir bei solchen Läufen auch ganz sicher, dass ich im Ziel nicht 30. werde ;-)

Flugs war ich auch schon hinter der Spitzengruppe um „Phillaschek“ und flatterte ohne irgendeine Art von Streckenkenntnis alleine durch den schönen Thüringer Wald (ohne Klampfe in der Hand oder Beutel auf dem Rücken natürlich – dafür aber erstmals in orange). Das Ganze hat auch ziemlich viel Spaß gemacht und die Strecke kam mit mir auch ganz gut zurecht ;-) Einzig die Untersohlenbelüftungslöcher füllten mich langsam mit Steinchen, was nicht weiter schlimm war, aber im Ziel war ich doch sehr schockiert, wie weit einige Steinchen in die Sohle ragten...

Auf den letzten Kilometern kam dann auch mein Vorderläufer in Sicht. Vorsprung hatte er zwar genug, aber so einfach wollte ich ihn dann doch nicht davonkommen lassen... So ging es mit Hybridantrieb (Beine + Gravitationskraft) flugs dem schönsten Ziel der Welt entgegen, welches leider knapp zu früh für mich – und gerade rechtzeitig für den Kerl vor mir – kam.

Nachfolgend noch einige Zusammenfassungen/Beobachtungen:

  • Ich war mehr als 1,5 Stunden schneller als letztes Jahr („ICH GEIL!!!“)
  • laut Elli bin ich „das erste 0,1%“
  • Die Massagenwertung geht mit Doppelsieg an den USV Erfurt
  • Es kommt deutlich mehr Duschwasser als beim Marathon später
  • Ich liebe mein „DON'T PANIC!“-Handtuch :-)
  • Wenn ihr die Geländefähigkeit eures Fahrzeugs testen wollt, ruhig die Umleitung über Vesser nach Suhl mal probieren. Aber die Seilwinde nicht vergessen...

Damit war dann auch die wahrscheinlich einmalige Aktion „Geh' aufs Halbe!“ beendet und nächstes Jahr mache ich bestimmt keine halben Sachen, versprochen!

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