Irgendwie ist mein Bild von Stundenläufen durch die Arnstädter Serie oder die Jenaer Paarläufe ziemlich fest eingebrannt: Stupides und langweiliges Rennen im Oval mit nur marginalen landschaftlichen Highlights (die sich auch noch im 400-Meter-Takt wiederholen) und einige mehr oder weniger scharfe Linkskurven... Alles in allem ziemlich öde, aber als Trainingseinheit gerade noch so zu gebrauchen, da eben dieser Stundenlauf ja der Grund ist, warum das Mannschaftstraining ausfällt.
Wie von Elli prophezeit, fällt unsere Ankunft am Start genau mit selbiger eines Gewitters zusammen... Also wurde das Einlaufen prompt auf die erste Runde verschoben. Apropos Runde: Zu meiner großen Überraschung wird hier nicht ovalisiert, sondern eine (angeblich) 1014 m lange Runde zum großen Teil auf schmalen Waldwegen absolviert.
Vorteil: Die ca. 150 Starter haben deutlich mehr Platz.
Nachteil: Das Gewitter hat die Wege teilweise komplett unter Wasser gesetzt und die sich bildenden Schlammgruben hätten jedes Wildschwein oder Mountainbiker (was die beiden Gattungen nicht auf eine Stufe stellen soll!) Tränen in die Augen getrieben.
Nun ja, wie die Strecke nach ein paar Minuten aussah, nach dem sie von 300 ± 2ε Beinchen malträtiert wurde, kann sich ja jeder vorstellen... Den Großteil der Stunde verbrachte ich also damit, mich bei 50 cm breiter Strecke für den am wenigsten matschigen Teil bzw. einer Stelle, die man mit seeeehr großzügiger Auslegung als „Überholmöglichkeit“ bezeichnen könnte, zu entscheiden. Dabei machte ich die außergewöhnliche Beobachtung, dass entgegen allen physikalischen Gesetzen menschliches Clustern anscheinend nicht temperaturabhängig ist (es war immernoch relativ warm). Wahrscheinlich ist die Temperaturabhängigkeit dieser Clusterbildung sogar entgegengesetzt zum normalen Fall (Oder hat jemand schonmal Gruppen Nordischer Geher bei 4K gesehen?).
Auch dank dieser wissenschaftlich höchst wichtigen Überlegungen ging die Stunde relativ schnell vorbei und die letzten Minuten durften wir alle auf einer 333-Meter-Bahn zurücklegen. Damit war dann auch die Auswertung schnell durchgeführt und ich bin jetzt stolzer Besitzer zweier Lärchen (nicht: Lerchen), für die ich auch schon einen dankenden Abnehmer gefunden habe.
Wenn jetzt nicht noch meine Schuhe in Kabine 6 stehen würden, wäre alles richtig toll...
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