Sonntag, 17. Juni 2012

Grorange beim Rennsteig-Staffel-Staffellauf


Oder Orün?

Am Samstag war es mal wieder soweit: "Der längste Tag des Jahres", oder, wie mich die beste Radbegleitung (nicht: "Radbekleidung"!) der Welt - Benjamin Zacher - am Start meiner Etappe begrüßte: "Und jährlich grüßt das Murmeltier."



Obwohl es dieses Jahr einige Neuerungen gab: Es war dieses Mal tatsächlich das erste Mal, dass ich eine mir bekannte Etappe laufen durfte. Normalerweise stehe ich wohl bei der Teambesprechung ungünstig - oder ich verstecke mich am schlechtesten - und bekomme dann das ab, was keiner haben will. So durfte ich bisher die erste (ohne Blinddarm), neunte (die mittlerweile der Benjamin Sperl liebenswürdiger weise übernommen hat und anscheinen sogar Spaß dabei hat) und zuletzt die vierte Etappe laufen. Dieses Jahr sollte ich kurz vor Panik noch auf die 6 abgeschoben werden, was sich etwas mit meinen Planungen eines Doppelstarts (nächste Neuerung) überschnitt, aber: "Ein guter Fischi läuft da, wo ein Teamchef ihn einsetzt". Sei es nun über den Inselsberg, nach Masserberg, oder sonstwo in der Welt (Criccieth - Maentwrog)...

Unser Laufteam Erfurt wurde dieses Jahr (also Neuerung) vom guten Tino Hoffmann (Sport Hoffmann Erfurt) mit wunderhübscher Haglöfs-Kleidung ausgestattet und so spazierten wir und Marians Team der TU Ilmenau im wunderschönen Grün (was dieses Jahr irgendwie Trend zu sein scheint, siehe letzte Woche) am schönen Rennsteig durch die Gegend. Mit dabei auch die geernteten Schilder, die mal dem LCRC gehört haben und jetzt anscheinend eigentumsrechtlich an die TU Ilmenau übergegangen sind.

Mit zehnminütiger Verspätung (die vor allem dem geänderten Streckenverlauf geschuldet war) ging es mit ungefähr ebenso viel Rückstand Richtung Masserberg. Es sah also wiedermal schlecht aus, und dabei wollte ich das Team doch auch mal in Führung bringen... (Immer darf Sören das!)
Also pflügte ich mit der BRDWBZ (Beste-Radbegleitung-der-Welt-Benjamin-Zacher) alleine durch die Pampa, mit viel Matsch und Gestein. Alles recht unspektakulär und dank Streckenkenntnis (ich weiß gar nicht, wie oft ich auf diesen Wegen nun schon unterwegs war) auch ohne große Überraschungen. Nur dann musste natürlich mein Schuh aufgehen (&§?!"&$"$"/§%$!!!). Ich kann mich nicht erinnern, dass mir Ähnliches schon einmal im Wettkampf passiert wäre. Ein (sehr) kurzer Stopp ließ mich auch das ganze Ausmaß der Katastrophe erkennen: So langsam dröselte sich mein akribisch zusammengezurrter Doppelknoten auf, allerdings war der Prozess noch in einem Zwischenstadium, welches ein Eingreifen meinerseits unmöglich bzw. höchst zeitintensiv gemacht hätte. So ging es also mit ziemlich (und zunehmend) locker sitzenden linken Brooks über Stock und Stein... Irgendwann war mir aber dann doch zu viel Spiel im Fahrwerk, also fragte ich Benni, ob er denn erkennen konnte, ob der Schuh nun gänzlich auf sei (kann man in der Tat bei vollem Tempo nicht erkennen, erstaunlich...). Nach einem Beinahe-Umknicker auf einem nassen Stein hielt ich dann doch mal kurz inne, um mich um das Tretwerk zu kümmern, ca 2 km vorm Ziel. Naja, zumindest gab es auf der Strecke keine Bahnübergänge oder sonstige Kreuztiere...
So konnte ich dann tatsächlich im Plan nach dem Masserberg auf Sören übergeben (nicht so, wie Harzi das getan hätte...), wobei mein Enthusiasmus einer Plan-Übererfüllung vom völlig deplatzierten Schild "Wechselstelle in 500m" nach über 3 min Laufzeit ohne Wechselpunkt irgendwann doch getrübt wurde.

Mehr als die Hälfte vom Rückstand konnte ich einschmelzen, und schließlich konnte unser Mixed-Team erneut den Sieg holen. Mich hat man dabei irgendwie am Grenzadler vergessen und ich musste mich zu Fuß getarnt als Läufer des USV Erfurt zur Neuen Ausspanne durchschlagen, was erstaunlich gut funktioniert hat. Dort wartete zum Glück die gesamte verfügbare Familie auf mich und wir machten uns schnurstracks auf den Weg, den Rückstand zum Laufteam aufzuholen und kamen sogar als erste in Hörschel an. Dabei die nächste Premiere: Eine von mir aus Personenschutzgründen nicht näher beschriebene Person vollzog nach einer von mir gar nicht als sonderlich rasant eingestuften Fahrt gen Inselsberg auf dem Parkplatz erstmal die Walisisch-Harzische Zielankunft. Wo ich doch immer so vorsichtig und vorausschauend fahre...

In Hörschel war ich dann auch der erste in der Hörschel, die mal wieder jemand ordentlich bebadesalzt hatte, aber die Erfrischung tat recht gut, obwohl ich mir beinahe den Fuß am mitgebrachten Kieselstein anstieß.

Also wieder einer dieser wunderbaren aber anstrengenden Staffeltage, von denen eigentlich einer im Jahr reicht. Nach dieser Überdosis ist nun damit erstmal Schluss und ich höre jetzt einfach mal mitten im


1 Kommentar:

  1. Tino Kirsch-Pfeffer18. Juni 2012 um 14:57

    Super geschrieben wie immer. Harzi hat sein Übergaberitual auch schon vorgehalten bekommen. Er fragte nur -"Hat der wirklich Bilder?" ;-)
    Gruß Tino

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