Dienstag, 26. Juni 2012

Lauf, mein Sachse(n)lauf!



Eigentlich hätte die Überschrift für diesen Sonntag ja “Zu viert in Fürth” oder so lauten sollen, aber da sich von uns einzig der Tobias krankheitsbedingt ordnungsgemäß abgemeldet hat und der Rest duch akute Unlust, Griesgrämigkeit und Miesepeterei glänzte, entschied ich mich aufgrund des unschlagbaren Strecke-Anreise-Verhältnisses (29,8 zu 20 km) für den Sachsenlauf in Coswig. Meine Befürchtungen, ich dürfte dort als Thüringer überhaupt nicht starten, wurde im Vorfeld auch entkräftet und im Notfall hätte ich ja einen Wohnsitz in Dresden vorzuweisen, beruhigte mich meine liebe Elli.




Die Vorzeichen standen also gar nicht mal schlecht und dank Streckenänderung im letzten Jahr lag sogar der “Streckenrekord” mehr als nur in Reichweite. Mein Fahrtplan war also relativ klar, nur eine gehörige Portion Respekt machte sich in meinem Köpfchen ob der bis dato längsten Fischi-Wettkampfstrecke-2012 breit, wurde aber erfolgreich mit Ertönen des Startschusses unterdrückt.


Da ich mich ja irgendwie dann doch ein paar Minütchen warm gelaufen hatte, hatte ich bemerkt, dass an der ersten Kreuzung keinerlei Markierungsgedöns angebracht war. Wo war ich hier? Orientierungslauf oder was?
Also ging es erstmal zwangsweise fein im Feld gemütlich bis zur besagten ersten Kreuzung, wo dann auch fast das ganze Feld erstmal brav in die falsche Richtung lief. Also vorerst alles richtig gemacht...

Dann waren wir aber ziemlich schnell im Wald und es ging sanft bergan. Die nächste Kreuzung war bestens markiert und so entschied ich mich, eine asymptotische Näherung Richtung Wettkampftempo (irgendwie doof, ich weiss: Im Wettkampf ist jedes Tempo Wettkampftempo) anzugehen. Gut fand das anscheinend nur noch ein Kollege vom Skiklub Dresden-Niedersedlitz und wir verbrachten die nächsten Kilometer beieinander mit angenehmen Tempo und Luft ohne Ende nach hinten.


So flatterten wir also die sanften Hügel entlang und an den vielen Seen rund um Moritzburg vorbei. Einzig die vielen Gleisüberquerungen (ich erinnere mich an deren drei) machten mir jeweils etwas Sorgen, aber es ging alles gut und die gemeinen Kreuzfüchse blieben im Bau (vielleicht war es ihnen zu warm).


Kurz vor dem Moritzburger Schloss bildete sich dann ein kleines Lückchen zu meinem Kollegen, was etwa bei km 16 gewesen sein dürfte. Das benannte Lückchen wurde allerdings im weiteren Rennverlauf nicht wirklich größer und ich hatte zunehmend zu tun, es am Leben zu erhalten, damit es wächst und gedeiht...


Das erste Kilometerschild offenbarte sich schließlich 5 km vorm Ziel und besagte Selbiges. Bis dorthin (und auch noch weiter) wurde ich von meiner niegelnagelneuen Austausch-Garmina fröhlich piepend über den Rennverlauf informiert (Umtausch hat insgesamt 7 Tage gedauert, Testurteil: sehr zufriedenstellend!).


Im Ziel war dann genau eine Person auf meine Ankunft vorbereitet, und zwar die Regierung ;-)
Fröhlich hüpfend erkannte ich sie schon von Weiten (sie mich wohl auch, was aber im USV-Shirt nicht schwer ist). Nur Zeitmessung, Ansager und der ganze Rest hat von mir nicht viel mitbekommen und ich wurde sogar beschuldigt, mich klammheimlich ins Ziel geschlichen zu haben (Na gut, wenn die das so wollen, werde ich das nächste Mal in ausschweifende Jubelorgien ausbrechen, genügend Beispiele sind mir ja bekannt).


Gebracht hat das Ganze jetzt die Sicherheit, dass ich auch die etwas längeren Dinger noch kann und neues Bettzeug. Die Dame, die auf der Verpackung war, war leider nicht wie versprochen im Lieferumfang, worüber Elli sehr froh war...

Insofern hatten wir also einen gelungenen Tag und ließen ihn bei selbstgemachter “Pizza Kilimandscharo” mit Ellis ebenfalls bei der Mad East erfolgreichen Bruder (FK) ausklingen.

Da ja mein “Geheimauftritt” zwar seit Sonntag gar nicht mehr ganz so geheim ist (aber höchstwahrscheinlich findet keiner raus, wo es diesbezüglich Informationen gibt - hab sie selbst noch nicht gefunden), aber kurz danach - sagen wir mal - ins Wasser gefallen ist, bin ich froh, dass ich es nicht überall rumerzählt habe (und auch nicht werde: Wer nicht eingeweiht war, erfährt: NIX! Und alle anderen halten gefälligst die Klappe. Ihr wisst, was in Filmen mit Mundschmissen passiert).


Fischi

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