Freitag, 7. September 2012

In the army now...


Handgrenades flying over your head
Missiles flying over your head
If you want to survive get out of bed
You're in the army now
Oh, oh, you're in the army now


Donnerstag, 7:15 Morgenappell. Alles steht in Reih und Glied. Ein 600-Mann starkes „Guten Morgen, Herr General!“ schallt über den Sportplatz.

Nein, keine Angst. Fischi hat nichts Unüberlegtes getan. Zumindest nichts anderes als sonst, denn 7:30 war Startschuss zum OSH-Lauf, dem Lauf der Dresdener Offiziersschule des Heeres. Wie komme ich nun dazu? Mein Institut ist traditionsgemäß eingeladen, und wenn mein Arbeitgeber ruft, springe ich natürlich. Oder laufe, wie in diesem Fall...

Der ca. 10,2 km lange Lauf durch die Dresdener Heide hat einige Besonderheiten, auch wenn man den Fakt außer Acht lässt, dass man von 600 Soldaten gejagt wird. So gibt es z.B. eine Netto-Zeitmessung, bei der man seinen Transponder in das Messgerät stecken muss, und zwar auch am Start! Das entzerrt zwar die Startphase, ist aber dann doch recht unübersichtlich.

Nachdem mich der Startschuss (ohne Vorankündigung) ziemlich überraschend traf (nicht wörtlich gemeint!), machte ich mich also los, meine Platzierung aus dem Frühjahr zu verteidigen. Interessant machte die ganze Aktion, dass auch der Zweitplatzierte des Frühjahrs wieder dabei war. Damals hat er mich aufgrund meines „Laufstils“ am Start ziehen lassen und kam nicht mehr heran. Diesen unschätzbaren Vorteil hatte ich heute also nicht und der Knilch klebte wie ein Schatten an mir. Egal, ich lief mein Tempo und fühlte mich erstaunlich gut. Auch den gefürchteten „Bentler Berg“ kam ich problemlos hoch und kurz vorm Ziel spielte ich dann Lucky-Luke und war schneller als mein Schatten auf einer sehr sandigen Passage. Schlussendlich war ich eine halbe Minute schneller im Ziel als im April, obwohl ich dann doch Probleme hatte, aus voller Fahrt den Stick in das Zeitmessgerät zu befördern. Leider gab es dieses Jahr auch keinen „Ritt der Walküren“ zum Zieleinlauf...

Abends gab es dann die Siegerehrung, wieder mit 600 Soldaten in einem Raum, und ich hatte die Ehre, von Frau de Maizière höchstpersönlich beglückwünscht zu werden. Dazu noch viel Geschmeichel des Kommandanten und der Auftrag, hier demnächst den Streckenrekord zu brechen. Nur doof, dass der Inhaber ein gewisser „Jens Borrmann“ ist...

Der OSH-Lauf ist übrigens ein Benefizlauf, dessen Spenden dieses Jahr an PTBS-Geschädigte. PTBS werde ich jetzt nicht ausschreiben, aber ich lasse euch mal vom Euphemismus-Genie George Carlin mitteilen, was ich von dem Namen der Krankheit halte:


Fischi

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