Montag, 24. September 2012

Etwas für den Kreislauf

Was ist der leichteste Weg eine neue Bestzeit aufzustellen? Man laufe einfach eine Distanz, die man bisher noch nicht gelaufen ist. Gut, 10 km hab ich nun doch schon ab und zu absolviert, aber da Leichtathleten in Mathematik besonders gut aufgepasst haben, sind 10000 Meter keine 10 km. Fragt mich nicht, warum nun, aber die Chance auf eine pers. Bestzeit im Falle eines Finishes wollte ich mir nicht nehmen lassen.


So fuhren wir nach einem leckeren Mittag von Brünlos nach Hermsdorf und waren auch nach einer halben Stunde da. Leider im falschen Hermsdorf...
Also rauf auf die A4 und ab nach Thüringen. Dort habe ich sinnvollerweise meine komische Stellplatzkarte abgeholt und sofort abgegeben. Sehr sinnvolle Aktion, die unbedingt mindestens eine Stunde vorm Start durchgeführt werden muss. Wenn der wenigstens pünktlich gewesen wäre, aber dazu später mehr. Jedenfalls hatte ich als vollkommen unerfahrener Bahnläufer (sorry, aber es gibt spannendere Dinge im Leben, Berge zum Beispiel) von derartiger Praxis noch nie etwas gehört und erst gedacht, die Stellplatzkarten haben was mit dem Parkplatz zu tun...

Jedenfalls teilte man mir mit, dass es möglicherweise zehn Minuten eher losgehen könnte. Sehr vage Aussage, die auch wenig später zurückgenommen wurde. Kurz darauf hieß es gar, dass es wohl etwas später losgeht. Ganz toll, aber ok, wenigstens wurde es gesagt.

Gegen 16 Uhr war dann auch das Stadion frei und die Kiddies runter vom Platz. Also eigentlich alles bereit für uns paar Typen. Aber irgendwie ging es nicht so recht voran. So wurde das Pack langsam etwas nervös und auch ich regte langsam zum zivilen Ungehorsam an. Eigentlich wollte ich ja noch im Sommer laufen, aber dieser endete 16:49, und da wir bald mehr als 20 Minuten Verspätung hatten, ging es schnurstracks Richtung Herbst. Ich fühlte mich irgendwie, als ob ich am Bahnsteig auf einen Zug der Deutschen Bahn warten würde, aber nachdem man genug Rundenzähler (muss ein wahnsinnig schwerer Job sein...) eingestellt hatte (gefühlt für jeden Läufer mindestens 2), ging es langsam in die unmittelbare Startvorbereitung.

Der Rest ist relativ schnell erzählt, da bei einem Rennen auf der Bahn irgendwie total viel außergewöhnliches passiert... Es gab zwei weniger scharfe Linkskurven und ein bissel Wind auf der Gegengeraden. Und ein paar Übermotivierte, die sich unbedingt einfangen lassen wollten, gab es natürlich auch. Wäre ja auch langweilig ohne sie. So ging es glücklicherweise relativ konstant, entspannt und leichter als erwartet immer schön im Oval rum, bis es irgendwann im Herbst dann doch zu Ende war.

Unangenehm überrascht wurde ich dann noch beim Versuch, mich mit handelsüblichen H2O endzureinigen. Es kam nämlich nix aus der dazu vorgesehenen Vorrichtung und auch mehrmaliges Einschlagen auf selbige gab das ersehnte frische Nass nicht frei. So stand ich da naggich in der Gegend rum, und fand dann, nachdem ich meine Brille wiedergefunden hatte, mit Hilfe eines freundlichen Mit-Duschers heraus, dass man doch tatsächlich 50 Cent einwerfen muss. Gut, dass ich mein Portemonnaie natürlich immer unter die Dusche mitnehme... Ganz großes Kino.

Nach diesem Fauxpas wurde noch fix der ortsansässige Italiener von der Fischerisch-Starkschen Anfeuerungstruppe geplündert. Und jetzt ärgere ich mich eigentlich nur noch, dass ich nicht 43 Hundertstel langsamer war. Wie durch eine Fügung des Universums, entspricht dies doch tatsächlich genau der Nummer, die ein kleiner Erdmensch namens André Fischer am heutigen Tag auf der Brust trug. Aber mein Handtuch hatte ich wenigstens mit!

Nun hoffe ich, mir nicht nach Rekorden im 3456-m-Rückwärtslaufen oder Streckenrekord beim 20976 m ElberadwegvonFischisZuhause-Lauf noch mehr der Lobeshudeleien anhören zu müssen. Mäßigt euch, und spart Glückwünsche für diejenigen auf, die sie verdienen! Im Zweifel auch für diejenigen, die sie brauchen...

Fischi

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen