So fuhren wir nach einem leckeren
Mittag von Brünlos nach Hermsdorf und waren auch nach einer halben
Stunde da. Leider im falschen Hermsdorf...
Also rauf auf die A4 und ab nach
Thüringen. Dort habe ich sinnvollerweise meine komische
Stellplatzkarte abgeholt und sofort abgegeben. Sehr sinnvolle Aktion,
die unbedingt mindestens eine Stunde vorm Start durchgeführt werden
muss. Wenn der wenigstens pünktlich gewesen wäre, aber dazu später
mehr. Jedenfalls hatte ich als vollkommen unerfahrener Bahnläufer
(sorry, aber es gibt spannendere Dinge im Leben, Berge zum Beispiel)
von derartiger Praxis noch nie etwas gehört und erst gedacht, die
Stellplatzkarten haben was mit dem Parkplatz zu tun...
Jedenfalls teilte man mir mit, dass es
möglicherweise zehn Minuten eher losgehen könnte. Sehr vage
Aussage, die auch wenig später zurückgenommen wurde. Kurz darauf
hieß es gar, dass es wohl etwas später losgeht. Ganz toll, aber ok,
wenigstens wurde es gesagt.
Gegen 16 Uhr war dann auch das Stadion
frei und die Kiddies runter vom Platz. Also eigentlich alles bereit
für uns paar Typen. Aber irgendwie ging es nicht so recht voran. So
wurde das Pack langsam etwas nervös und auch ich regte langsam zum
zivilen Ungehorsam an. Eigentlich wollte ich ja noch im Sommer
laufen, aber dieser endete 16:49, und da wir bald mehr als 20 Minuten
Verspätung hatten, ging es schnurstracks Richtung Herbst. Ich fühlte
mich irgendwie, als ob ich am Bahnsteig auf einen Zug der Deutschen
Bahn warten würde, aber nachdem man genug Rundenzähler (muss ein
wahnsinnig schwerer Job sein...) eingestellt hatte (gefühlt für
jeden Läufer mindestens 2), ging es langsam in die unmittelbare
Startvorbereitung.
Der Rest ist relativ schnell erzählt,
da bei einem Rennen auf der Bahn irgendwie total viel
außergewöhnliches passiert... Es gab zwei weniger scharfe
Linkskurven und ein bissel Wind auf der Gegengeraden. Und ein paar
Übermotivierte, die sich unbedingt einfangen lassen wollten, gab es
natürlich auch. Wäre ja auch langweilig ohne sie. So ging es
glücklicherweise relativ konstant, entspannt und leichter als
erwartet immer schön im Oval rum, bis es irgendwann im Herbst dann
doch zu Ende war.
Unangenehm überrascht wurde ich dann
noch beim Versuch, mich mit handelsüblichen H2O endzureinigen. Es
kam nämlich nix aus der dazu vorgesehenen Vorrichtung und auch
mehrmaliges Einschlagen auf selbige gab das ersehnte frische Nass
nicht frei. So stand ich da naggich in der Gegend rum, und fand dann,
nachdem ich meine Brille wiedergefunden hatte, mit Hilfe eines
freundlichen Mit-Duschers heraus, dass man doch tatsächlich 50 Cent
einwerfen muss. Gut, dass ich mein Portemonnaie natürlich immer
unter die Dusche mitnehme... Ganz großes Kino.
Nach diesem Fauxpas wurde noch fix der
ortsansässige Italiener von der Fischerisch-Starkschen
Anfeuerungstruppe geplündert. Und jetzt ärgere ich mich eigentlich
nur noch, dass ich nicht 43 Hundertstel langsamer war. Wie durch eine
Fügung des Universums, entspricht dies doch tatsächlich genau der
Nummer, die ein kleiner Erdmensch namens André Fischer am heutigen
Tag auf der Brust trug. Aber mein Handtuch hatte ich wenigstens mit!
Nun hoffe ich, mir nicht nach Rekorden
im 3456-m-Rückwärtslaufen oder Streckenrekord beim 20976 m
ElberadwegvonFischisZuhause-Lauf noch mehr der Lobeshudeleien anhören
zu müssen. Mäßigt euch, und spart Glückwünsche für diejenigen
auf, die sie verdienen! Im Zweifel auch für diejenigen, die sie
brauchen...
Fischi
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